Segeln im nordfriesischen Wattenmeer

Im Zentrum des NF-Wattenmeeres, tidenunabhängig bis 2 m Tiefgang erreichbar, liegt Amrum, optimaler Ausgangspunkt jedes NF-Törns, 38 meilen bzw 7 std von Helgoland oder 51 meilen bzw  9 segelstd von Cuxhaven entfernt. Neben Schier (Schiermonnikoog) die Perle der Nordsee, weswegen wir IHR ein eigenes Kapitel gewidmet haben

- siehe Die Perle.

......."da, wo Süddeutschland und der Balkan ihre natürlichen Grenzen finden, nämlich an der Eider, beginnt  die freie Volksrepublik Nordfriesland: Ein wildes kaum erforschtes Gebiet, dessen Bewohner als blond, blauäugig und verschlagen gelten, als wortkarg und mistrauisch. Sie trotzen seit Jahrtausenden dem Blanken Hans, den Stürmen und mächtigen Fluten, voll heidnischer Kraft. Dies unbeugsame eigenwillige Volk der Nordfriesen hatte keine Herren und natürlich keine Flagge"...... heute leider weitgehend ausgestorben, u.a. vergiftet vom Fluch der weissen Industrie............

 

Einige grundsätzliche Wattenmeer-Regeln finden Sie im Eingangskapitel          Segeln zwischen den Sänden

 

 

Rechts auf der Übersichtskarte erkennt man unter anderem ganz gut die zwei vollkommen verschiedenen Regionen des nordfriesischen Wattenmeeres:

dlich, hinter großen Außensänden geschützt, das Halligmeer: Nordstrand (mittlerweile nur noch Halbinsel da mit dem Festlland zu- oder eingedeicht), Pellworm, Hooge, Langeneß und dann die kleinen, zierlichen Schönen: Oland, Gröde, Habel, Südfall, Norderoog und Süderoog. Hier fallen alle Häfen z.T. schon 2 std nach Hochwasser trocken. Deswegen ist man hier bei Schlechtwetter häufig ganz allein. Abgesehen von Pellworm haben die Kleinen einen nur etwa 2 meter hohen sog. Sommerdeich, der bei Sturmflut (Landunter 20xpro ano) schnell überspült wird. Die Häuser stehen dichtandicht  aneinander gedrängt auf hohen Warften. Im Süden die 3 großen Sände Japsand, Norder-u. Süderoogsand.

 

 

Der Nördliche (Friesische) Teil umgibt die Inseln Amrum und Föhr sowie ganz oben Sylt, das durch den zum Festland führenden Hindenburgdamm  zwei getrennte riesengroße Wattenmeere aufweist. Die NF- Häfen List und Hörnum auf Sylt,  Wittdün  auf Amrum  und Wyk auf Föhr fallen nicht trocken und haben tiefgehende Seegaten, wobei einschränkend bedacht werden muß, daß das Wittdüner Hafenfahrwasser bei ungünstigen Bedingungen (starker Ostwind und Spring-NW)  bei Niedrigwasser weniger als 2m  Tiefgang hat. In diesen Häfen liegen jede Menge tiefgehende Yachten, die meistens nur außen rum zu von Hafen zu Hafen fahren (können) so daß ihnen das eigentliche  Wattenmeer verschlossen bleibt.

Das HALLIGMEER

Zwischen de Halligen erstreckt sich ein  einzigartiges Meer bzw Tidengewässer der Nordseeküste. Kennzeichen sind die Halligen - d.h. flaches von Prielen zerfurchtes Land, das bei Sturmhochwasser überspült wird, so daß die Bewohner ihre Häuser auf Erdhügeln -Warften genannt- bauen mußten. Das ebenso flache Halligmeer ist ein sehr einsames Wasser, da es für Kielschiffe außerhalb des  betonnten Fahrwassers kaum zugänglich bzw ein außerordentlich gefährliches Segelrevier ist.

Früher wurde hier noch Friesisch gesprochen, dann Plattdeutsch, heute wird das Hallig-Platt auch zur Fremdsprache.

Nur noch 5 Schulkinder auf Hallig Hooge, der Königlichen -der dänische König Friedrich IV war hier zu Besuch-   reichlich maritime Geschichte findet sich auch in diesem Meer -autentisch beschrieben von Günter Schirrmacher - Dorfschullehrer in den 60jahren.

Langeneß (lange Nase voller Warften) liegt an der nördlichen Grenze des Halligmeeres, bei westlichen Winden wie Föhr und Hooge nur 2 Segelstunden von Amrum entfernt.

Sie ist via Oland über einen Loren-Damm mit dem Festland verbunden. JOHANNA nagelt hier quer übers Wattenhoch zum Schweinsrücken, der Schipper kümmert sich nicht um das Fahrwasser, da hier keine Rücken (Bänke) im Weg sind? 3 Stunden später bzw nach HW sitzt man hier auf dem Trockenen.

Nordmarschleuchturm auf Langeness - markantes Seezeichen im Halligmeer, da rundherum scheinbar nix ist. Wer NIX mag oder NIX entdecken will (kein Zivilisations-müll-krach-gestank, Palaverkultur an der Hafenkante) mag, ist hier richtig.

Korallenriff oder einsames Südseeatoll ohne Palmen oder was? wenn da nicht die Pricke wäre, also doch Langeness im Westen der Süderaue; eine Baumpricke, bezeichnet die Backbord Seite  (wenn man von See kommt). Sie haben einen roten Reflektorstreifen oberhalb der Hochwasser- marke.

Kein Wind, offenbar Stauwasser zur Hochwasser -Zeit, da kein Schweif hinter dem Seezeichen zu sehen ist. Die Besenpricken hingegen sind analog zu den spitzen und grünen Steuerbordtonnen oben (im Topp) spitz und haben grüne Reflektorstreifen, so daß man sie nachts gut mit einer Taschenlampe finden kann, Doppel-o.FünffachPricke am Eingang.

 

Einer der schönsten quasi Natur-Häfen ist der I-L-E-F (sprich iii-lef) am westlichen Ende von Langeneß. Wie bei allen Hallig-häfen handelt es sich um einen Sielhafen. Bei Niedrigwasser spült der zugehörige Halligpriel den meist nur rudimentär vorhandenen Anleger frei.

Der Ilef ist normalerweise völlig leer. Er ist auf der NNW-Seite durch einen Steindamm vom Watt abgetrennt. Nur alle 100 Jahre versammeln sich wie hier zu sehen 10 Plattboden- Holländer und Ewer aus der Elbe- auf dem Sommertörn der Freunde des Gaffelrigg 2006, um sich am nächsten Morgen in alle Winde zu zerstreuen.

Man erreicht ihn über den Schweinsrücken oder von der Norderaue

 

 

Die Zufahrt fällt bei Niedrigwasser trocken. An Land kommt man hier nur mit einem Beiboot, wenn keine Schute an dem kleinen Anlieger liegt.

Manchmal liegen hier über Bord gefallene Küstenschutz-Blaubasalt-Steine an der Kante, so daß man am Besten in der Mitte ankert. Der Ilef ist (außer bei starken nördlichen-Winden und Springflut) gut geschützt. Die Zufahrt ist gut bezeichnet (Pricken) und durch den  Nordmarschleuchturm auch bei unsichtigem Wetter problemlos zu finden. Da man fast direkt unter dem Leuchfeuer liegt, hat man ganze Nacht Licht in der Koje.

Kennung Blk (3) w.r. 20 s, 14 meilen

11 m

1902 auf der verlassenen Peterwarft errichtet.

Das Feuer steht am westlichen Zipfel der Hallig. Von Amrum aus, sieht man es, hier genau im Osten gelegen, die ganze Nacht über vom Wittdüner Yachthafen aus, weswegen uns dieses Feuer auf Amrum häufig grüßt.

 

Im Hintergrund, bzw. hinter dem Mastbaum versteckt, sieht man die Mayenswarft. Es handelt sich um eine Ansammlung von ungefähr 10 dicht aneinander gebauten Häusern, die auf einem von Menschen angelegtem Hügel (Hallig) stehen, der bei Springhochwasser trocken bleibt bzw. Mensch und Tier Schutz vor dem BLANKEN HANS gibt. Diese Situation, Landunter genannt, war vor allem durch das Eindringen von Salzwasser in die Regenwasser-Sammelbecken verherend für die Halligmenschen, bzw. tödlich für das Vieh.

 

Nur Kühe und Schafe, keine Eingeborenen oder Touries an Land.

 

Bei westlichen Winden kann man bis zum Ankern oder wie hier bis zum Anleger im Päckchen segeln, bzw. aufschießen und zum Schluß das Großsegel streichen, d.h. einfach fallen lassen. Das sieht dann so aus, wie hier zu sehen, wenn nur vier Hände an Deck sind. Erst festmachen dann segelklarieren, dann kommt TeeODERcafe oder FestmacherBier, bzw die Herren aus Flensburg.

 Langeneß ist eine mittelgroße Hallig mit vielen schönen einsamen Ankerplätzen, sowohl am nördlichen Rand der Insel als auch an der  südlichen Kante. Der Ilef ist besonders beliebt, da er wie bei einem tief gebackerten Binnensee nicht trocken fällt, im Gegensatz zu den zuführenden Wattenwegen. Dieser einmalige Naturhafen wird nur noch als Anlandeplatz für Buhnenbau genutzt, so daß nur Schafe und Austernfischer an der Kante auf und ab laufen.

Brötchen und Zeitung gibt es hier morgens nicht zu kaufen. Zur nächsten Warft ist man eine halbe Stunde unterwegs. Hier guckt man auf den durch ein Siel aufgestauten Kanal (Hallig-Priel) namens ILEF.

 

Das Halligmeer bei Hochwasser. Im Hintergrund Hallig Hooge. Das typische Bild eines flachen, erst aus der Nähe wahrnehmbaren Marschenlandes mit häusertragenden Erhebungen, die diesem Revier seinen Namen gibt.

Vor 100 Jahren sah es hier genauso aus, siehe Gaffelsegler Nordfriesland

ILEF-Zufahrt bei Niedrigwasser, ein Kielschwerter liegt am Versorgerkai
ILEF-Zufahrt bei Niedrigwasser, ein Kielschwerter liegt am Versorgerkai

Hochwasser unter der Mayenswarft, Langeness, prächtiger Ostenwind im July 2008. JOHANNA rauscht hier mit Wind halb-raumschots 7ktn plusminus tidenstrom durch den 2m tiefen Priel.

4 Stunden später, selbe Stelle, im Süden Langeness als feiner Streifen am Horizont.

hartes Sandwatt. Gleich drei Plattboden sind hier auf der großen Sandbank  trockengefallen

Kielschiffe müssen draußenbleiben

 

Oster Wehl           kleiner einsamer Sielhafen an der Südseite von Langeness, 2h vor und nach HW mit 1 m Tiefgang gut zu erreichen. Außer Freilanddusche dichtbei auf dem "Deich" und Klo auf der nächsten (Peters) Warft bei den Naturfreunden ist hier normalerweise wunderbarer Weise  nix.

 

 

Osterwehl hat einen kleinen 20m langen HolzSteg zu Anlegen, der hier ausnahmsweise mal von der Gaffelbande blockiert wird. Abgesehen von SpringHW und Südoststurm ist er gut geschütz.

 

 

Kontakt hat man hier nur mit den Kühen, ihren Bauern und vereinzelten Naturtouristen von der nahegelegenen Peterswarft. Auf der NO-Seite liegt das Gerippe eines  stählernen Ewers.

 

OLAND

Oland Ansteuerung etwas dichter rann, von der Süderaue kommend;  hier muß man das Fahrwasser gut treffen, hart an den Pricken bleiben, wie im nächsten Bild unten zu sehen ist, das von Oland Hafen in Richtung auf Gröde zeigt.

Die selbe Stelle 6 std später bei NW vom Olandhafen aus (nach Süden gerichtet). Man erkennt jetzt das enge Fahrwasser, allerdings weicher Kleigrund, so daß man sich mit dem Flügel freiwühlen kann, wenn man keinen Sahnequirl (Außenborder) hinten dran hat.  Außerdem erkennt man jetzt die geteerten Basaltstein-Uferbefestigungen, nix für Plastikschüsseln bei auflandigem Sommersturm. Baum-BB-Pricken, zur Hälfte abgefahren, eng gesteckt. Die Kante ist befestigt durch Steinschüttung. Sie soll Landverlust aufhalten.

 

Rechts der kleine Sielhafen von Hallig Oland, eine Kleine Schöne, nur eine Warft.

Hafenmeister Bernhardt Christiansen tel 04667/260

 

Anlegen an der Nordostmole tun hier (um die Hochwasserzeit) nur zwei Ausflugsdampfer

MS EILUN (Bandix Tadsen, Nebel-Amrum  tel 01702734202)

 

MS RUNGHOLD (01702943413)

Bei diesen Schippern fagt man am besten nach bzw. bekommt man alle aktuellen Informationen.

Mit max. 1 m Tiefgang hat man bei längerem Ostwind schnell Probleme, wieder los zu kommen.

 

 

 

 

 

 

  Zufahrt Oland

 

mit den Augen

eines Fotographen

von

- Karin MAPHRODAFNE-

2010 von Bord aus

gesehen

 

 

 

 

Oland wurde während der großen Sturmflut anno1634, der sog. zweiten Manndränke, von Langeneß getrennt.

Auf der West-Seite sitzt man auf einem hohen Klei-Berg. Hier kommt man nur zur absoluten Hochwasser-Zeit wieder frei. Wenn die MS RUNGHOLDT weg ist, verholt man besser auf die östliche bzw. Molenseite.

Oland hat nur eine Warft (12 Häuser, ca.20 Einwohner) mit Kneipe, Gasthaus, Kaufmannsladen, Kirche, Post, Schule und ein zierliches Leuchtfeuer mit Reetdach. Hafenmeister Bernhard Chistiansen weiß nach 5 Jahren immer noch, daß man schon mal in seinem Hafen gelegen hat.

Die Lore hatte früher ein Segel. Heute fährt sie mit einem Diesel und befördert ganze Halligfamilien zum Kaffeetrinken nach Dagebüll, heute mit Diesel. Der großvater vom Postschipper Fiede Nissen hatte noch ein Sprietsegelrigg als Antrieb auf seiner Lore s.downloads präsentation friesentörn.

 

 

Kupfertiefdruckkarte aus meines Großvaters-Jan Simons-Laden: Oland 1900. Li vor der Brücke ein kleiner Segler mit Sprietsegel, re ein  (vlette)mit stumpfem Bug -flietje auf friesisch- zum Fischen, Transport von Heu, Schafen und Personen. Hääd aachkan- hatte jederman, sagten die alten Amrumer, bzw Fippe Peters als ich klein war. Am linken Ende des Bildes ein segeltragendes Arbeitsboot, ganz offenbar mit einem aufgeschossenem Sprietsegel.

Die Süderaue ist ein optimales Plattbodenrevier. Die stark veränderlichen aber gut bezeichneten Fahrwege werden im Gegensatz  zu den dänischen Watten vom Wasser u. Schiffahrtsamt Amrum von Wolfgang Stöck und seinen Mannen bestens versorgt bzw. markiert. Die veränderlichen Sände sind allerdings durchweg hartes Sandwatt, so daß man jenseits der Hochwasserzeit bei Grundberührung rasch reagieren muß.

Die Süderaue hat eine südlichen und einen schmalen nördlichen Arm, dazwischen veränderliche Quer verlaufende nicht markierte Priele mit hartem Sandwatt, nur gut für Plattboden. Außer Fahrkarten-Günters NORDSTRAND trifft man hier nur die Elbewer ANNA-LISA und WINDSBRAUT sowie Pfahlewer RONJA und den 2mastigen Ewer JONAS. Joguhrtbecher (mit Festkiel) müssen hier unbedingt im Fahrwasser ankern.

 

Auf der Südseite des centralen Halligmeer-Stromes, der Süderaue, liegt eine große Bank -Japsand (unter der man am NO-Zipfel gut ankern kann, außerhalb der Zone 1) - und Hallig Hooge, die Schöne. Ich finde im Übrigen alle kleinen NF-Eilande irgendwo schön, selbst die Größte, zunehmend versaute, die mit S(ierra) anfängt, hat immer noch viele schöne Plätze.

Hallig Hooge, die Hohe, Schönste hat einen ganz besonderen reizvollen trockenfallenden Siel-Hafen hinter dem Sommerdeich. Direkt hinter dem Deich liegt die Schönste Warft, die ich kenne: die Kirchwarft. Der Kirch-fußboden wird mit weißem Sand gestreut.

Wir hatten sie für unser Konzert mit Cornelia und Iris ausgesucht.

 

Hanswarft auf Hooge

In Mitten in der Warft liegt der Feething, Süsswasserspeicher für das Vieh.

Wenn der Blanke Hans die Warft (mit Salzwasser) überspülte, mußte das Vieh elendiglich verdursten.

Weithin bekannter Hafenmeister auf HOOGE ist Harry Diedrichsen. Man hört ihn immer schon lange, bevor man ihn zu Gesicht bekommt, da er selbst kurze Strecken grundsätzlich auf seinem Vorkriegsmotorad zurücklegt- Nick Knatterton mäßig. Er ist einer der freundlichsten und umsichtigsten an der ganzen deutschen Nordseeküste übrigens ganz im Kontrapunkt zu seinem Kollegen vom südlichsten Hafen der größten, häßlichsten teuersten versobten 29 meilen langen NF-Insel, wo man bei Fragen zu Segelanweisungen durchs Watt zur Nachbarinsel auf Tidenkalender und Seekarte verwiesen wird, was natürlich im höchsten Maße korrekt ist. Nicht so bei Harry. Sein Prielhafen ist einer der Schönsten, die ich kenne. Dusche vom Feinsten, hochbeinig weithin sichtbar mit Aufenthaltsraum, Küche Waschmaschine and so on, was das Herz der Schippersfrauen höher schlagen läßt. Und nicht so wie der hochbeinige Klowagen op Schiermonnikoog, wo einem der Wind den Hintern kalt werden läßt, wenn man nicht schnell genug den Deckel zu klappt.

 

Der einzige Knackpunkt bei Harry ist das 4,80m enge Hafentor bzw. Durchfahrtsloch, unangenehm in Kombination mit starkem auflandigen Ostwind. Man kommt bei normalem Wasserstand gut 3std vor und nach HW zurecht bzw rein und raus. Man sollte hierbei allerdings keine Bummsbüddel raushängen. Neuerdings (2010) gibt es für die Dicken (größer 4,78 m breite) einen Außenanleger.

 

Die Tide (Kalender) paßt wie in Wittdün/Amrum gut mit Cuxhafen überein.

 

viel Platz in Harries Hafen. Am Steg rechterhand um die Ecke liegen Kielschiffe im weichen Mooder. Voraus eine weitere Pier, hier liegt haüfig ein Fischer mit einem entsprechend großen Loch in dem man ganz schön schräg liegt, wenn man das nicht auslotet. Linkerhand die schönste von allen, die Kirchwarft. Pastor spricht plattdütsch, die Votiv-Schiffe unter der Kanzel führen die friesische Flagge und den Dannebrok.

 

Ockenswarft auf der Südostseite von Hooge. Eine halbe Meile weiter liegt die Hanswarft mit dem berühmten Königspesel. Unter Blick nach Südost- Rummelloch und Hooger Fähre- Anleger an der Nordwestecke von Pellworm.

Nach der letzten großen Flut gab`s viel Geld vom Küstenschutz, so daß viele Häuser ein Stahlgerüst bekommen haben und ein groß Teil der Reetdächer danach verschwunden ist.

Hooge ohne Außendeich -Jan Simons Postkarten-  von Halligpielen zerfurcht. Die Karte hat einen friesischen Untertext, kein Plattdeutsch, außerdem Angaben zu Sturmfluten und Landverlusten bis 1362  ( Manndränke) zurückdatiert. Der Hauptpriel ist heute mit einem Hafentor abgedeicht, 100 m dahinter kommt ein Siel. Um den Landverlust zu stoppen wurde ab 1911-14 ein 1.5m Sommerdeich errichtet. Zuvor  brachte bei Landunter der Blanke Hans einen Schlickrasen (Halligen wachsen in der Höhe) an der Hochwasserkante gab es jedoch gleichzeitig Landabbruch. Es gab damals kein Privatland bzw Viehweiden (Fänan); eine quasi altgermanische Wirtschafts -verfassung, d.h. die Warften hatten Anteile von Nuard(Rind)gärrs(gras), bemessen auf das Weidevieh, so war eine Art bleibendes Gleichgewicht gewährleistet war.

Süd-Ost-Anleger

(Landsende von Hooge) mit Blick übers Rummelloch nach Pellworm. Das Rummeloch ist eins der einsamsten verwunschesten, sagenumwobenen Reviere des "neufundländischen" Wattenmeeres, zumindest für die Eingeweihten. Hier wohnte einst die Frau Rahn des Meermann EKKE NEkKEPENN, der durch Inge v. Rantum genarrt, Sylter Schiffe im Mahlstrom versenkte. Wenn man hier eingeweht ist- 1 Woche SW-NW Sturm - kann man im östlichen Teil des Rummellochs, in Lee der schützenden Sände- Norderoog u. Süderoog,  problemlos tagelang das Wattenmeer erkunden. Sehr gute Informationen erhält man bei den sehr freundlichen beiden Schippern an der Hooger Fähre auf der pellwormer Seite des Rummelloch - in deren Familienbesitz einstmals die heutige Vogel-naturschutzhallig Süderoog (vormals 1ox größer als heute) war. Sie versorgen die Jungs auf Norderoog, machen Hochtzeitstörns und kennen sich bestens im Rummelloch aus. Bekanntester Bewohner war H. Neuton Paulsen (1927-1951), durch Dr. Karlheinz Neumann legendär.

Die wunderschöne, völlig unberührte alte Westöffung des Rummelloch ist heute leider verboten, vertrackt zu navigieren (stark veränderlich, tiefe Rinnen mit über 3ktn Ein u. Ausstromgeschwindigkeiten) nur bei besten Bedingungen und in Notfallsituation, mit Plattboden jedoch machbar, die Fischer zeigen einem den Weg, wo man den Propeller reparieren kann, wenn es Not tut. Vor 30 Jahren war ich hier mal mit meinem 6,5m langen 60cm Tiefgang Kimmkieler bös zugange. Die Fischer kommen hier heute immer noch gut zurecht.

Blick auf das mittlere Rummelloch noch SO zur Hooger Fähre (Pellworm). Einstmals, vor der zweiten Manndränke, war das Rummelloch nur ein schmaler Priel zwischen Hooge und Pellworm.

Hallig Gröde, Karin MAVROPHANE macht die schönsten Fotos
Hallig Gröde, Karin MAVROPHANE macht die schönsten Fotos

Hallig Gröde, auch eine Kleine einsame Hallig, von einer flachen Steinschüttung ummantelt, 2 kleine trocken fallende Anleger-Stege für Arbeitsschiffe (Ostseite) und Ausflugsdampfer (Westkante), sowie Halligpriel auf der NO-Seite für Springhochwasser.

Rechts Heinz Deymanns  Schokker REGINA unter Jockel, trocknet die Segel.

Karins Fotographen Auge sieht das Spiegelbild, achtlos links im Hintergrund die kleinste EinHausHallig Habel.
Karins Fotographen Auge sieht das Spiegelbild, achtlos links im Hintergrund die kleinste EinHausHallig Habel.

Ankern unter Hallig Gröde. Blick nach Westen: Die Sonne verschwindet gleich hinter Langeness -Oland.

Gröde  ist eine der kleinen abgeschiedensten Halligen,  270 ha. , Schul- Kirchwarft, direkt neben der größeren Knudswaft (4 Häuser)angeflanscht. 

Derzeit  wohnen hier 11 Menschen schaffen hier (Küstenschutz) das ganze Jahr. Es gibt eine wunderschöne kleine Kirche

ST. MARGARETHEN mit einem Altar von 1592, alles in grünen Farben; Schule unter dem selbenReet- Dach. Der Pastor kommt je nach der Tide und Wetter alle 4 wochen von Langeness rüber. Unter der Decke hängt ein Votiv-Schiff mit dänischer Flagge, wie in vielen Halligkirchen.

Im Sommer gibts viele Schafe sowie Pensionsvieh. Das Regenwasser drainiert über kleine Halligpriele, die sich in einem Hauptarm sammeln, um über ein westliches und östliches Siel ins Watt abzulaufen. An der Westseite gibt es einen ungeschützten Anleger für den Zubringer - MS RUNGHOLT - und nebenan einen kleinen mit Basaltsteinen komplett ausgepflasterten Posthafen, in den ich nie einlaufen würde. Einen größeren Sielhafen - wie auf den größeren Halligen gibt s hier jedoch nicht. Bei Westwind Schietwetter kann man mit 90cm Tiefgang gut von der Süd- bzw. Ostseite in den Appelland-Priel unterkriechen ; kastrierte Pricken (ohne Topzeichen) an stb bzw an der nördlichen Kante

 

Fünf Plattboden im Päckchen an der Südmole von Gröde. Hier liegt normalerweise nur der Versorger mit Basaltsteinen für die Uferbefestigung oder für das Pensions-Vieh, daß hier den Sommerüber das Gras kurz hält. Im August blüht die kleine Hallig in einem violett -rotem Meer vom Strandflieder, der Salzwasserbeständig ist, bzw braucht. Durch den  wesentlich höheren Sommerdeich ist auf Hooge das ursprüngliche violette Strandfliedermeer verschwunden.

 

 

blühender Halligflieder, auf Amrum sagen wir Strandflieder = Bondestave färbt die ganze Hallig Gröde in ein violettes Meer. Auf Amrum findet man solche Salzwasserwiesen RotGelbBlauviollett an der Nordspitze auf Reemsaanj. mein Onkel Gerret aus Long Island hatte dort ein Stück Land, außer für salzwasser feste NF-Schafe "nutzlos" und deswegen unberührt wie vor vielen hundert Jahren.

Grödewatt
Grödewatt

 

Natur"hafen" Halligpriel Gröde, einer der letzten befahrbaren!


Zum Eindrehen braucht man hier eine kräftige Schraube, vor allem wenn das Schiff länger als der Priel breit ist. An der Mündung bei HW noch 1,7 m Wasser (mittlerer Tide und Westwind), weicher Kleigrund, so daß man kaum  Spuren im Klei hinterläßt . Am Prielende hat man dann nur noch max. 150 cm Wassertiefe. Deswegen hat hier schon so manch einer bis zum nächsten Springhochwasser fest gesessen.

Von dem 3m breiten Anleger führt ein Holzsteg über einen kleinen Priel weiter, so daß man hier in dem absolut sicheren Unterschlupf ohne Klei am Stiefel an Land kommt.

wunderbar dezente Farbenbracht der Feuchtwiesen auf Appelland, links oben die Zwillingswarft bzw Knudswarft mit angeflanschter Kirchwarft. Östlich vom Priel lag Appelland; die zugehöhrigen Warften hat der blanke Hans alle geholt.

Sturmfest sind die Anleger hier nicht. Das ist abgesehen von Landunter mit Starkwind auch nicht nötig.

Es riecht hier stark nach Minze durch das aromatische silbernfarbene Wermutskraut (Artemisia absinthium ), aus dem u.a.  Absinth gemacht wird. Wermutskraut wird in der Bibel als Besonderheit erwähnt; einer Version nach entsprang er auf dem Weg, den die Schlange bei der Vertreibung aus dem Paradies nahm. Dieser Platz hier ist der einzige im Wattenmeer, wo man das sonst aufweckende Plätschern des wiederkehrenden Flutstromes an der Bordwand nicht hört, da es sich um  die letzte Wiese des Strombetts handelt, so daß ich morgens früh bei Tagesanbruch fast das HW verschlafen hätte.

Halligflora unberührt von Menschenhand und Viehzeugs, zu salzig für Säugetier-Mägen;

Urwald für Austernfischer die hier schlecht laufen können

aber besonders sehr viel Spectakel machen,

und ärgerlich über das Schiffsdeck stappen, so daß man sich als ungebetener Gast, bzw. wie ein Eindringling fühlt, auch wenn man einhand segelnd allein den Priel behutsam hochgekommen ist.

 

Anleger an der

Einfahrt in den Appelland Priel

 

Heinz und Karin trauten sich

nicht ganz den Priel hochzufahren

An diesem kleinen Steg direkt an der Mündung

liegen häufiger auch Kielschiffeim weichen Klei

Die Festmacher Dalben haben angeschrägte Köpfe

keine Blechmützen.

Bei Hochwasser (1,7m) an Land am besten mit Gummistiefeln

 

 

Östliche Zufahrt in den Grödepriel bei NW; man kriecht hier am besten so hart bzw dicht wie möglich an den privat eingepflanzten (Stb)Pricken vorbei

 

 

Pellworm

Tammensiel, enges gut ausgepricktes Fahrwasser, bis halbeTide erreichbar.

2006 Sommertörn der Freunde des Gaffelriggs

so viele traditionelle Gaffelgetackelte Schiffe hatte

der Pellwormer Hafen zuvor noch nie gesehen.

Der Hafen fällt trocken, weicher Kleigrund. Abgesehen von hartem NO-Wind liegt man hier sehr geschützt.

Edeka-Laden dichtbei

Pellworm ist die größte Hallig. Viele Bauern, wenig Tourismus.

Fahrrad ist hier notwendig.

Kann man direkt hinterm Deich am Hafen leihen, wenn das Klapprad an Bord kaput ist.

 

 

Bei Ostwindlage

wird es hier im Sommer manchmal furchtbar heiß.

Mücken

Heimchen

Schnaken

und andere PIESAKKIES-

manchal auch Badegäste-

können einem dann ganz schön zusetzten,

so daß man bei dieser Wetterlage nach dem Einkaufen besser wieder ins Watt verschwindet.

 

Die Kirche St. Salvator oder die alte Kirche ist das weithin im ganzen Wattenmeer sichtbare  (Wahr) Seezeichen von Pellworm. Sie liegt direkt hinter dem Westdeich,  wurde im 11. Jahrhundert erbaut und hat allen großen Fluten einschließlich der Manndränke von 1362 stand gehalten, die die damals große Insel Strand zerfetzte.

 

 

Von 22 Kirchen wurden 19 zerstört, 6000 von 10000 Menschen sind ertrunken.

Die aus dem 13-14 Jahrhundert stammende markante eckige Turmruine war ursprünglich 52 m hoch. Heute mißt sie immer noch 29 m. Sie ist bei gutem Wetter im ganzen Halligmeer weithin sichtbar. Sie ruht auf 127 bis zu 14m tiefen Eichenpfählen. Der stark verwitterte, von Salzluft angenagte Backsteinturm ist idealer Nistplatz für viele Vögel, die die schöne Aussicht bevorzugen, ohne Kurtaxe zahlen zu müssen.

Dicht bei liegt Karlheinz Neumann,s Taum-Hallig  SÜDEROOG- früher im Besitz des berühmten Hermann Neuton Paulsen. Er hatte hier im letzten Jahrhundert ein  großes Jugendheim. Heute Zone 1. Durch die flache Uferbefestigung "Deich" bleibt nach jedem Landunter immer etwas Spülsediment hängen, was die Hallig erhöht, so daß sie nicht an den Folgen des Klimawandes unterzugehen droht (H. Matthiesen).  Bei normalem Wasserstand kommt man 2 std vor und nach HW bis an den südlichen Anleger. Wie unter Oland muß man den letzten Schlencker des Prickenweges eng ausfahren. 2oo m jenseits des Anlegestegs kann man quer über das Wattenhoch auf den Pellwormleuchturm zu, bzw in 90 grad Peilung nach Osten fahren. Süderoog wird jetzt seit 20 jahren bewohnt, bearbeitet und bewacht von Hermann und Gudrun Matthiesen. 3 Pferde u. Kühe und viele Schafe und sehr viele Seevögel leben hier, die Hermann alle zählen muß. 2x die Woche kommt der  Postbote zu Fuß über das Wattenhoch. Im Sommer haben sie zeitweilig Stress mit der Beköstigung von Wattenwander-Gruppen. Hermann (patentierter Seemann), fuhr in seiner Jugend auf vielen Seelenverkäufern, lernte noch Leckstellen im Schiffsboden mit Spechschwarten ab zu dichten .

 

 

Tümmlauer Bucht                                             Hafen

auf der Eiderstedt-Halbinsel, bzw. der südlichen Grenze des nordfriesischen Wattenmeeres. Wenn man durch  ein enges schlangenlinienartiges Pricken-Spalier so weit in diesen einsamen Hafen reinfährt, um Schutz zu suchen, sollte man nicht auf der Ostseite an den Dalben festmachen, da sie morsch und verottet sind. Vor der Kaimauer auf der Westseite gibt es einen kleinen Yachtclub mit Schwimmstegen für maximal 10m Schiffslänge. Der Hafenmeister hat uns zunächst nur sehr widerwillig in seinen Hafen gelassen. Erst als er sah, wo wir her kommen und dann auch noch hörte, daß wir Tante Käte von der BLAUEN MAUS gut kannten, ließ er sich erweichen, unsere Haverie (gebrochenes Starterkabel) mit einem neuen Schuh zu versehen, wofür ein Amboß auf der ANNA nötig war. Den eigentlichen Grund für seine anfängliche Fremdenfeindlichkeit erfuhren wir erst nachdem der Bierkasten ganz leer war: Woher sollte er - der Hafenmeister -  die Mittel für eine Kanalisation bzw vorschriftsmäßige WC-Entsorgung nehmen, die der Segelverein als Auflage der grünen Naturschutzbeamtenschaft tagszuvor  aus TÖNNING bekommen hatte. Der Hafen liegt im Nationalquark Wattenmeer, weitab von jeder Zivilisation. Er meinte, wenn das so weiter geht, werden Sie, (die Beamten aus Kiel) die uns den Quark beschert haben,  auch noch das Biertrinken in den Hafenkneipen verbieten, weil die Schiffersleute nachts doch alle nur von der Mole runter pinkeln.

Erst bei Niedrig Wasser erkennt man den elenden Zustand der Dalben. Links voraus der kleine Yachhafen. Ganz links oben der weit über Norddeutschland bekannte JEVER-Bier Leuchturm der Nordwestgrenze der Eiderstedthalbinsel, sowie den zuführenden Prickenweg mit sehr engem Prickenabstand, die im Übrigen alle einen Reflektorstreifen haben, so daß man sie nachts mit einer starken Taschenlampe gut finden kann. Wenn keine lang anhaltende Stark-Westwind Periode angesagt ist, kann man auch draußen im Watt vor dem Prickenweg ankern. Die Tümmlauer Bucht Ausfahrt hat eine flache Barre, bei auflandigem (starkem West-) Wind sehr problematisch.

 

 

 

Neuland vor dem Außendeich der Eiderstedt-Halbinsel. Hier gibt,s mehr Schafe als Kurgäste. Auf der nördlichen Kante wird das neue Land durch eine Buhne geschützt, auf die man bei Springhochwasser nicht aufsetzten sollte, da sie dann überspült wird.

 

Es gibt hier nur ein kleines Vereinshäuschen mit WC. Wenn man morgens Brötchen möchte, braucht man ein Fahrrad, wir haben dazu zumindestens eins dabei. Die nördliche Eiderstedthalbinsel bietet auch abseits von St. Peter Ording viele schöne unrerührte Ecken.


der NÖRDLICHE TEIL des nordfriesischen Wattenmeeres

hat ein ganz anderes Gesicht, andere Geräusche, Gerüche und Farben, viele Brandungsküsten; er ist viel lichtstärker, d. h. man muß hier häufiger die Augen zusammen kneifen.

Hellblau dominiert. Brandungsmusik geht hier auf den Westseiten der Inseln und Sandbänke (auf friesisch Rücken) in die Ohren. Wenn man genau hinsieht, erkennt man 100m weiter draußen vor den Strand eine Brandungskante - Welle -

Das bedeutet etwa 1 m Tiefgang, so daß man hier bei auflaufend Wasser direkt unter bzw. parallel zum Strand fahren kann, was wir an dieser Stelle auch häufig machen. Ein prickendes Spiel, das nur mit einem Plattboden möglich; für den ortsunkundigen Schipper nicht empfehlenswert !

Manchmal setzen wir hier einen eiligen Mitfahrer mit dem Schlauchboot an der langen Leine am Strand ab. Der Tidenstrom läuft hier, wie vor allen NF-  Bänken und Stränden mehr oder weiniger nord-süd bzw parallel zum Strand.

 

Segeln im Wattenmeer sollte man nur mit einem reviergerechten Schiff, das sich an keine betonnten Fahrwasser halten muß.  Das heist, es darf höchstens 1m Tiefgang haben  und es muß problemlos trockenfallen können: Bedingungen, die optimal nur von einem Plattbodenschiff erfüllt werden.

Für alle anderen Fahrzeuge unter Segeln ist das Revier höchst gefährlich bzw. auf die bezeichneten  Fahrwege beschränkt  und bedeutet für tiefgehende Schiffe mit festem Kiel häufig eine Zitterpartie, da selbst in und unmittelbar am Rande der Seegaten stark veränderliche Untiefen auftreten, die in keiner Karte zu finden sind. Jeder Törn erfordert dann einen Hafen oder zumindest geschützten Ankerplatz zum Übernachten, was die Segelmöglichkeiten in Abhängigkeit von der Tide stark einengt, so daß für diese  Schiffe außerhalb der langen Sommertage viele Routen durch das Watt nur bei klarer Sicht möglich sind.

 

Deswegen ist das nordfriesische Wattenmeer auch heute noch ein einzigartiges, wenig befahrenes Tidengewässer  mit weitgehend unberührter Natur. Es gibt hier keine Groß Schiffahrts Wege, keine  Bohrinseln und bislang immer noch keine Windspargelfarmen. Sowohl ihre Wildheit und ihre rauhe und karge Schönheit als auch ihre für Kielschiffe lebensbedrohlichen Untiefen beschützen das Revier immer noch vor größeren Ansammlungen von Joghurtbechern aus Bavaria. Im Unterschied zu vielen ostfriesischen Inseln gibt es hier eine Reihe von tidenunabhängigen Fahrwassern und Häfen, die von Kielschiffen mit großem Tiefgang befahren werden. Abseits von diesen bis zu mehr als 20 m tiefen Seegaten findet man viele einsame flache untiefe Fahrwasser, bzw. Wattenwege, die den besonderen Reiz des Segelrevier ausmachen. Oben im Bild KATRINA und MAPHRODAFNE im MADDLHOOL (friesisch)-Mittelloch auf deutsch) in meiner Kinderstube, unter Amrum, wo ich groß geworden bin). Die Beiden warten hier eine Woche Nordwest 6 bft ab.

Mittellochseitenarm. Da es sich bei diesem unbezeichnetem Revier sozusagen um meine Kinderstube handelt, sind wir 2011 mit der  Kamera (Autor Manfred Schulz, Landim Gezeitenstrom, Teil 5) einigen Wegen meiner Jugendzeit gefolgt. Hier *PRÄSTERs LUA*, einem großen Seitenpriel des Maddelhool, der in die Nebler Bucht bzw unter AnnLunn führt. Ein Name, der in keiner Seekarte zu finden ist, den auch bald kein Amrumer mehr kennt, da hier niemand mehr fährt.  Er stammt aus der Zeit, als die Nebler Kirche noch eine Filiale von St Laurenti - Süderende auf Föhr - war, bzw der PRÄSTER (Pastor) regelmäßig durchs Watt von Föhr nach Amrum kam. Wir haben seinen Weg von Süderende aus in die Nacht hinein unter Segel gesucht und gefunden.

Amrum Ansteuerung von der Seeseite. Der Leuchturm ist der höchste an der deutschen Nordseeküste (ausgenommen Helgoland) und bereits in 20 meilen Distanz zu sehen

Unter den Nordfriesischen Insel finden sich für Plattboden viele hafennahe Plätze, wo man auf festem Ankergrund trockenfallen kann, wie hier in der Wittdüner Bucht unter Amrum. Der Bäcker ist nur 1o min Fußweg entfernt. Auf der anderen Prielkannte liegt der Hubsand, einer der höchsten Bänke, harter Sand und deswegen häufig vorzeitiges Ende vieler Törns, kurz vor Erreichen des Wittdüner Hafens. Solange das Wasser in der Prielrinne unterhalb des Wattenhoch läuft, strömt es hier so stark, das meine Jungs mit ihren selbstgebauten Flößen niemals auf das andere Ufer gekommen sind. Schließlich schaften sie es dann doch auf dem Surfbrett.

 

Steenodde, Amrum

einstmals Versorgersteg für Kohlen und Stückgut, Backsteine und Kies.

Der zweite Amrumer Hafen ist heute so einsam, daß nur alle paar Jahre 4 Plattboden gleichzeitig an der Pier liegen.

Der Molen-Kopf gehört der Gemeinde, hier  kann man liegen, wenn kein Versorger am Molenkopf liegt.

Die Mole ist von der Gemeinde Nebel an den ASRV verpachtet, gehört nicht dem einzigen -neben Fischer (neben Max-Al s. Sohn Heikofisch), dessen Frau hier das Liegegeld für den ASRV kassiert.

650m zur BLAUEN MAUS (Janimaus ist gleichzeitig Chef vom ASRV, der eine sehr aktive Jugendausbildung betreibt)  2km zum Bäcker und Kaufmannsladen nach Wittdün.

 

  Der alte Wittdüner Naturhafen.

Wenn ich nachts im Dunkeln  bei HW  anlande, bin ich nach einem langen Ritt über die Nordsee häufig zu müde und faul, noch an Land zu gehen. Leo hört Zuhaus -roter Giebel) das Gerassel der Ankerkette, dreht sich dann im Bett beruhigt um und kann ungestört weiterschlafen.

Wie in alten Zeiten auch bei Osten-Wind ist hier immer noch ein guter Ankerplatz. Man findet hier noch kleine Reste überbord gegangener Backsteine. Heute pöhnen hier die Fischer hier ihr Unterwasserschiff,

wenn das Not tut

 

Steenoddebucht trocken- gefallen, vom Tonnen-hafen aus mit Blick nach Norden--

verdammtes Kleiwatt, soll früher Hafen, d. h. Umschlagplatz trockengefallener Versorger gewesen sein, die mit Pferd und Wagen

(HINGSTanWANJ) entladen wurden in den alten Karten als Muring-platz ausgewiesen. Länger als eine Nacht bleibt hier heute abseits des ASRV-stegs niemand.

 

 

 

 

Stianodd 1893

 

Hafen mit Holzbrücke und alter WDR-Dampfer, 2 Mastiger Ewer (Giek als Kran aufgefiert),

Blick von Steenodde in die Wittdüner Bucht,das Kurhaus auf der Südspitze ist mittlerweile abgerissen.

Heike (Martinen) s Bragg  Steenodde. Der Brückenfuß ist durch den Rückschlag der Brandung zerstört worden. Deswegen hat August Jacobs in seiner Brücke nebenan eine Rückschlagklappe eingebaut.

Die eindruckvollsten Wege führen um die Nord- oder Südspitzen der Eilande, da die Ausfahrts-Priele hier dicht unter Land längs verlaufen. Seewärts auslaufend kommt man aus dem beschützten Wattenmeer plötzlich op de volle Zee. Dann denkt man häufig, warum hast du nicht gleich ein oder zwei Reff-Groß gesteckt, was wir bei 4-5 bft sw an dieser Stelle grundsätzlich machen. Auslaufend sollte man hier 30-60 min vor HörnumHafen-HW durchfahren. Einlaufend von Hörnum kommen wir hier mit 90cm Tiefgang gut bis zu 2std nach Hörnumhafen HW durchs Mittelloch zurecht. An Land versammeln sich hier Tausende Austernfischer.

 

Amrumer Nordspitze - ODDE-  von der Nordseeseite aus gesehen: Oben im Hintergrund die Westküste von Föhr.

Um die Odde herum, dicht unter dem Land verlaufend, erkennt man einen großen Priel - Maddelhool auf Friesisch - der sich dann direkt unter der Spitze in zwei Arme verzweigt. Der nach Süden gerichtete Priel ist mittlerweile so eng geworden, daß man ihn nur noch bei Springhochwasser befahren kann. Er hat keine Seezeichen mehr. Die Bänke verlaufen in SW-NO Richtung. Man erkennt ihre Verlaufsrichtung vom Vorschiff aus gut an der Wasserfarbe.

Voraus ein Blick nach Hörnum auf Sylt bei Niedrigwasser aufgenommen. Die Farben vermitteln den Eindruck eines Ölbildes. Die Perspektive ist diejenige eines Teleobjektivs oder eines Fernglases. Rechts oben liegt die Kormoraninsel, eine neue hohe wachsende Bank, die vom Landverlust der Hörnumer Odde bzw. Südspitze profitiert. Die Kormoran-Insel LIJN-SUN auf friesisch wird naturschutzmäßig von Amrum aus betreut. Der Amrumer Verein hat hier die Naturschuz-Hoheit. Deswegen findet sich hier auch nicht alle 20m ein Schild mit "Betreten verboten", im Gegensatz zu den quasi staatlich beamtenmäßig betreuten Vogelschutzinseln wie z.B. Norderoog. Hier kommt sowieso keiner hin, außer Möwen, die dann die Schilder vollscheißen würden, damit sie dann von pivatisierten Reinigungsunternehmen betreut werden können.

 

 

Hörnum war einst eine große Kaserne mit Hafen, da tidenunabhängig, immer erreichbar.

 

Unter Hörnum findet man bei westlichen Winden auch zwischen den Sänden sküll, friesisch =:

geschützter Platz

vieldeutig, meint auch Windfang bzw. kleiner hölzerner Vorbau über oder vor dem Eingang zu einem Friesenhaus.

Wenn man hier auf der Ostkannte an Land geht, Sylt betritt, findet man mitten im Sommer alles menschenleer. Die Schickimikkies halten sich ausnahmslos auf der Westseite bzw der Brandungskante auf.

Es gibt an der Wattseite von sylt einen gut befestigten und schönen Fahr- Radweg von Rantum nach Hörnum.

 

 

Rantum Lohe,       Sylt

geschützter Ankerplatz,

bei NW an dieser Stelle 3 m tief,

- direkt unter dem 300 m hohen weithin

sichtbaren Funkmast-

Obwohl auf bzw. unter Sylt ist man hier auch mitten im Sommer vollkommen allein.

Allerdings steht hier ein kräftiger Tidenstrom,

so daß man vor dem Baden immer einen Ring an langer Leine über Bord hängen sollte.

Der zuführende Weg ist privat ausgeprickt. Orts-Unkundig sollte man ihn nur mit auflaufend Wasser suchen.

Der Flutstrom hält das treibende Schiff nur anfangs im tiefen Priel. Ab halber Tide überspült er auch die Bänke. Auf dem Bild unten guckt man von Föhr aus in Richtung auf Rantum, re. oben am Rand.

 

 

 

 

 

Rantumhafen

fällt 2h vor NW trocken-

hierhin verirrt sich kaum ein Fremder. Hafenmeister Otto`s Gästeliste eines ganzen Jahres füllt gerade mal

2 Seiten eines Berichtheftes aus.

Die Zufahrt ist privat ausgeprickt, mit großem Prickenabstand von ca 0,5 sm an jeder Kursänderung.

Bei normalem Wasserstand kann man (wenn man denn ein Plattboden ist) bei auflaufend Wasser über alle flachen Sände (kaum hohe Rücken im Weg)

direkt auf den Hafen zuhalten und das Schwert als Tiefenmesser benutzen.

Der Hafen ist auch privat und hebt sich nicht nur hierdurch von Hörnum ab.

 

 

 

 

Man wird hier sehr freundlich und hilfsbereit aufgenommen. Bier gibt s hier nur gegen echte DM. Es kommt dafür noch  aus HOLSTEN. So unterscheiden sich die Leute hier stark von den übrigen Syltern. Sallangj- sylter friesisch- konnte hier allerdings niemand mehr problemlos sprechen. Infos www.NFSV-Rantum.de

Mit dem Fahrrad kann man von hier aus die vielen schönen Seiten von Sylt gut erreichen, auch mit amrumer Augen wahrnehmbar!

 

 

 

 

KEITUM KIRCHE, Friesendom mit dem markanten Turm bedeckt mit einem mächtigen roten Hut, der in alter Zeit vor dem Hindenburg-Dammbau sicher eine wichtige Landmarke der Wattenschiffer war.

die st severin kirche -vermutlich aus dem 4 jahrhundert n. Chr. - steht auf dem höchsten sylter Geesthügel,

einem alten ODINsheiligtumaus der Wikingerzeit,

der Turm -1450 n Chr- ist ein Backsteingemäuer, hundertmal ausgebessert,geflickt, dadurch viele Farben und Steine aller Größen, eine Augenweide.Durch Ausbesserungen ist hier ein farbenreiches  Kunstwerk entstanden als hätte Antoni GAUDI hier seine Finger im Spiel oder Visionen verwirklicht. Hab allerdings noch niemand getroffen, der das auch so sieht.

 

siehe hierzu auch Backsteine krumm und schief

FÖHR  ist ein flaches (keine Dünen)  rundes Eiland, hat nur einen Hafen, wie alle NFs auf der Ostseite bzw.  in Lee der häufigen Westwinde gelegen, und zwar in Wyk, der tidenunabhängig zugängig ist. Von Amrum aus mit auflaufend Wasser bei westlichen Winden in weniger als 2 std erreichbar und deswegen häufigstes Ziel der Amrumer. Die Norderaue ist gut ausgetonnt, ausserordentlich breit und tief und deswegen sowas wie die Hauptverkehrsstr im NF-Wattenmeer.

Wenn wir den Langen Weg rund um Föhr - 25 meilen - über die Föhrer Ley segeln, versuchen wir ihre Wasserscheide zur HW-Zeit zu passieren, d.h.  3std vor HW in Wittdün ablegen. Bei normalem MHW-Vorhersage kümmern wir uns jenseits der ODDE (Amrumer Nordspitze) nicht mehr um den Prickenweg und riskieren mit  auflaufenden Wasser gefahrlos Grundberührung, da es auf diesem Weg keine großen Untiefen gibt.

 

Hier ist ein nicht markierter Stein- damm unter Dunsum auf Föhr zu sehen.Im nördlichen Watt zwischen Föhr u. Amrum liegen einige große Steine, die nicht gut sind für Seitenschwerter, so daß man hier in dem Prickenweg nicht allzu weit aus dem engen Fahrwasser aufkreutzen sollte. Bei westlichen Winden kann man hier innerhalb bzw. landseitig der Kormoraninsel zur Föhrer Ley hochsegeln.

 

Das Beste an Föhr ist der Blick auf Amrum, sagen nicht nur die Amrumer. Beide Inseln sind in der kürzesten Entfernung nur 1,3 km auseinander. Sie waren immer über einen etwa  4 km langen, sehr hohen Wattenweg miteinander liiert, früher auch mit vielen familiären Banden. Wenn man trockenen Fusses von Insel zu Insel will, muß man heute auf der föhringer Seite weit nach Norden laufen.

 

Der bei allen Wetterlagen stark geschützte Binnenhafen von Wyk hat mittlerweile auf der Südseite auch  Schwimmstege, wie der große Yachtclubhafen östlich der Einfahrt.

Auf der Nordseite des Binnenhafen liegen häufig Versorger, die einen großen Wendekreis brauchen, insbes die SANDSHÖRN mit 41x 7 m

Man ist direkt am Hafentor zum Südstrand- gediegenes 150 jahre altes Nordseekurbad, mit Promenade, Cafe s

und vielen kleinen Läden. Zum Aldi lidel edeka, Gas und Baumarkt hat man nur 200m abstand, Diesel gibts direkt am Kai.

St Laurentii, südlich von Süderende, nicht so bekannt wie der höhere Nieblumer Friesendom, fürs Navigieren im Watt aber viel wichiger, voller Seemanns-Geschichten auf den Steinen und vor allem Heimat des Vaters aller nordfriesischen Seemanschaft, des Begründers der legendären nordfriesischen Navigationsschulen Ricardus Petris.

Bis 1867 dem dänischen König steuerpflichtig, mußten die Amrumer und Föhringer zu der Zeit keine Soldaten stellen, da sie als Seefahrer offenbar nützlicher waren. Die alten zurückgekehrten Kapitäne unterrichteten die männliche Dorfjugend in ihren privaten Häusern kostenlos in Navigation (Rechenkunde) und Sternenkunde und sonst noch allerlei nützlichen Dingen, so daß diese Jungs in den Heuerbüros auf dem Festland sehr gefragt waren. Die nordfriesischen Inseln stellten im 18. und 19 Jahrhundert hunderte Drei-u.Viermast-Vollschiffkapitäne, nachzulesen bei Georg Quedens -Inseln der Seefahrer-. Diese privaten Navigationsschulen  gehen zurück auf Richard Peters oder Pastor Richardus Petris (1612-1678) wie er sich schrieb, St Laurentii, Föhr -detailiert beschrieben von Folkert Faltings. Nach1867 wurden sie von den siegreichen Preußen nicht mehr patentiert, da Bismarck die  friesischen Jungs für seine Kriegsmarine haben wollte. Die Deutschen hatten schon immer ein großes Talent ihre besten Jungs zu verjagen. Nach 1867 setzte eine große Auswanderungswelle in die Staten ein.  Ansonsten hatten die Friesen bekanntlich aber auch mit den dänischen Amtspersonen, insbesondere dem Amtmann aus Tondern wenig im Sinn.

Also Plichtbesuch, mit dem Fahrrad 1 std vom Wyker Hafen. Die Kirche ist an heißen Sommertagen auch schön kühl.

Jungnahmensand 2004, neben Helgoland die einzige Kinderstube der Kegelrobben, bis zu 230 cm lange und 300 kg schwere RAUBTIERE , und damit die größten Freilebenden in unseren Breiten;  unmittelbar nach der Geburt mitten im Winter (dez u. januar) müssen sie schwimmen können, da der Sand mittlerweile nicht mehr hochwasserfrei ist.

Als ich zuletzt im Sommer 2009 hier war, lagen hier 5 mal so viele Robben mit Kegelform-Kopf. Das gut betonnte Vortrapptief-Fahrwasser hat auf der Westseite eine tiefe Kante, hartes Sandwatt. Die kleinen westlichen nicht betonnten Seitenausgänge in die offene Nordsee sind sehr veränderlich.

Jungnahmensand 2011, kein Liegeplatz mehr frei; NAHMEN war ein mittlerweile ausgestorbener Amrumer Clan; der letzte Nachfahre war mein Jugendfreund, er starb im Alter von 14 j.
Jungnahmensand 2011, kein Liegeplatz mehr frei; NAHMEN war ein mittlerweile ausgestorbener Amrumer Clan; der letzte Nachfahre war mein Jugendfreund, er starb im Alter von 14 j.

Das Wrack der PALLAS in etwa 3m Tiefe (mNW) auf den Nordergründen, zwischen Tonne 6 und 8 am Rütergat. Elender Eisenschrotthaufen, kein ehrwürdiges Schiffsgrab, ohne Schornsteinreste und was ein normales Grab sonst so alles der Vogelwelt und den Vorbeifahrenden zu bieten hat. Die damalige grünrote  kieler Regierung hat viel Geld für diesen Schrotthaufen ausgegeben, um die letzten 5l Öl zu entfernen.

Wenn der Himmel  runter zu fallen droht, wovor u.a. alle Nordfriesen  Angst oder zumindest einen großen Respekt haben, wie hier über Süderende-Föhr zu sehen, und Starkwind (bis7bft) oder Sturmböen (9 bft)-Warnung wie hier angesagt ist, findet sich (im Wattenmeer) immer ein geschützter Ankerplatz (sküll) für ein reviergerechtes (Plattboden-) Schiff.