BUCH KAPITEL 2
Die PERLE
La Perla del Mar del Norte AFMEREN
Skizze aus Nordsee-Handbuch 1975 DHI Hamburg , kennzeichnet die südliche amrumer Küstenlinie mit den charteristischen Landmarken,
hier Wittdün mit dem grossen Kurhaus an der östlichen Kante
Bevor wir über JOHANNA v. AMRUM berichten, wollen wir erst auf ihren Nachnamen eingehen. "Esta es la Perla del Mar del Norte!" war die Kurzfassung bzw der Kommentar von Jose Martinez (Radiologe aus Madrid ), als ich ihm in Chicago aus der Ferne meine Heimatinsel mit Worten beschrieben hatte. Amrum hat, wie ihre westfriesische Schwesterinsel Schiermonnikoog einen weiten Kniepsand, viel Dünen und etwas Heide, sehr wenig Marsch, sowie wenig kultivierbares Bauernland aber dafür viel weissen Sand. Das Eiland ist auf der Westseite, ungleich Sylt, durch große hohe Bänke vor dem BLANKEN HANS geschützt.
Das einzigartig unberührte karge Land wollte früher niemand haben bzw verwalten. Es war deswegen bis 1864 dem dänischen König (Westerharde) direkt mit langezeitüber gleichbleidendem niedrigen Steuersatz unterstellt.
Ausserdem mussten die Amrumer keine Soldaten stellen, da sie ihm als Seefahrer offenbar nützlicher waren. So waren sie gezwungen zur See zu Fahren oder auszuwandern.
Die alten zurückgekehrten Kapitäne unterrichteten die Jungen in ihren privaten Stuben kostenlos in Navigation ( damals vor allem Rechenkunde) und Sternenkunde und in sonst allerlei nützlichen Dingen, so daß diese Jungs in den Heuerbüros auf dem Festland sehr gefragt waren. Die reichsdänischen nordfriesischen Inseln stellten im 18. und 19 Jahrhundert hunderte Drei-u.Viermast-Vollschiffkapitäne, nachzulesen bei Georg Quedens -Inseln der Seefahrer. Diese kostenlosen privaten Navigationsschulen gehen zurück auf Pastor Richard Peters (1612-1678) -, St Laurentii, Föhr -detailiert beschrieben von Folkert Faltings. 1867 wurden diese außergewöhnlich erfolgreichen Schulen von den siegreichen Preußen abgeschafft, nicht mehr patentiert. Bismarck wollte die friesischen Jungs für seine Kriegsmarine haben. Daraufhin setzte die erste große Auswanderungswelle in die Staaten ein. Ansonsten hatten die Friesen auch mit den dänischen Amtspersonen, insbesondere dem Amtmann aus Tondern, wenig im Sinn.
traditioneller holländischer seegehender 2 mast-segler, vermutlich Kaufmanns-Schiff, unter Vollzeug
Oben das aquarell-artige Panorama-Bild von See aus lockt den heimkommenden Schipper mit magischer Kraft zurück auf die vertraute Insel. Der fremde Schipper kommt mit Ansteuerungs-Kurs NO etwa 30 grad am Kompass aus dem Rütergat, fragt sich, was wohl hinter dieser verwunschenen unbekannten Dünenkette alles versteckt sein mag.
Kompass-Rose aus dem jahre 1545 mit runenartigen Kennungen der Himmelsrichtungen und mit Strich-Einteilungen, die in der Segelschiff-Navigation üblich waren. Heute arbeitet man mit nackten Zahlen von 1 - 360 grad. Die Tegel, von Leo s Hand gemalt, schmückt den Salon unseres bummelig man gerade mal 40 jahre alten Plattboden
Das Aquarell des Wittdüner Nordstrands zeigt die Ost(Wattenmeer)seite des Eilandes in friesisch-blau leuchtenden Farben. Leonores Onkel Hans Nachtigahl hat es 1949 gemalt. Man erkennt die beiden heute noch existierenden Brücken des Tonnenhafens sowie AYC und dahinter die Steenodde-Brücke für die Versorger. Nach Norden zu der Hubsand, der als höchster Sand bereits 90 min nach HW trockenfällt, und so manchen Törn um mindestens eine Tide verlängert hat, wenn man sich hier bei Hochwasser fest fährt. Das passiert erstaunlicher Weise vor allem den Revierkundigen, die diesen nicht ausgeprickten Abkürzungsweg in den Yachthafen wählen oder eher noch aus fahren ( fries. wi kehr a huwan ütj, ohne r).
Die großen Zufahrtswege von der Nordsee nach Amrum, das Rütergat und das Schmaltief sind tideunabhängig befahrbar. Da zwischen liegt die früher bedeutsame lange Bank: SiASUNN, die wir heute an Tonne 16 queren. Die Norderaue führt weiter zur Nachbarinsel Föhr. Das Dagebülltief zum Festland. Die Föhrer Ley nördlich um Föhr herum zum Hörnumtief. Von Hörnum kommend das Landtief oder obenrum durch das Madelhool -Mittelloch- um die ODDE ins Amrumtief.
Jungnahmensand vor 20 jahren, damals noch dicht mit Kegelrobben bevölkert.
Letzteres ist wie die Föhrer Ley ein Wattenweg, nur im oberen Tidendrittel bis 1,5m Tiefgang im Prickenweg zugänglich. Im Westen der Insel gibt es herrlich hohe und harte Bänke, wie den berüchtigten Jungnahmensand ( NAHMEN ist ein mittlerweile ausgestorbener amrumer Clan) die Theeknobs und die Hörnumknobs (knob, friesisch = Sandbank, Hügel, Düne). In den der Geschichte unkundigen deutschen See-Karten ist daraus Jungnamen geworden. Die Friesen hatten füher eine für Fremde undurchsichtige (patronymische) Namensregel: Der Sohn von Peter Nahmen hieß Nahmen Peter. Jong vorneweg für den zweitgeborenen Sohn. Damit hatten die Preußen, sowie überhaupt mit den Friesen, ein Problem und kassierten die alten Regeln.
Diese Sand-Bank voller Kegelrobben war leicht mit Hilfe der Tide kurz vor Niedrigwasser mit meiner Jolle erreichbar. Damals (ca 1965) gab es keine Zonen-Einteilung und Betretungs-Verbote. Sie war vermutlich schon früher ein gut zugängliches fischreiches Fang-Revier der alten Amrumer,
die Knut Pörksen mit seinem Kartoffelsack - Vorsegel bzw seiner noch bei Kooijman+deVries gebauten Bol anliegt. Nach Hörnum durchs Watt sollte man eine std vor Wittdün-HW ablegen. Dann hat man jenseits der Odde (amrumer Nordspitze) immer noch auflaufendes Wasser, d.h. fährt weiter mit derTide, da das Hörnum-HW 1h später eintritt.
Unter der Odde (Nordspitze) fährt man direkt unter dem Strand um die Insel. Man kommt von hier aus bei normalem Wasserstand und 1m Tiefgang mit auflaufendwasser auch innen um LINJ-SUN , (deutsch die Cormoran-insel) rum in die Föhrer Ley. August 2013 haben wir bei Westwind 4 bft bummelig 5 std rund um Föhr gebraucht, 1 std vor HW Wittdün los. Man läuft dann mit der Tide bis in die Wasserscheide bzw den Prickenweg nördöstlich Föhr.
Wenn man früher nach Hörnum los will, kann man den Außenrumzuweg durch das Landtief ins Vortrapptief an den Seehundsbänken von Jungnahmensand vorbei nehmen.
Auf dem Settbord wurden auf der Aussenseite die Schiffs-relevanten Daten wie Baujahr, Werft und Verdrängung aufgesetzt, auf Johanna dient es zur Aufhängung von Leitösen und Blöcken, die das Deck frei vom laufenden Gut (Tauwerk) halten. An der Want( re Bildrand) mit Palstek fesgemachtt eine Springleine zum Festmachen, wenn man alleine fährt sehr hilfreich
Ins dänische Watt bzw. zum Festland wie hier nach Kammersluisen (Schleuse auf dem Weg nach Ribe) fahre ich ab Wittdün 2 std vor Hörnumhafen HW durchs Mittelloch via Hörnum direkt unter dem Strand der Hörnumsüdspitze (das heist ganz konkret mit 20m Abstand vom Strand) durch das alte Hörnumtief vom Vortrapptief aus nach Norden. Bei westlichen Winden um 5 bft sitzt man hier 1std mit 1-2 Meilen Fahrt in der Kabbelsee, um dann mit 7-8 ktn in 3 std Sylt zu passieren; Amrum-Fänö rechnen wir 12 std Fahrzeit. passieren; Amrum-Fänö rechnen wir 12 std Fahrzeit.
Innenseite Kammersluisen, 3 Plattboden-Schiffe auf dem Weg nach Ribe,Dänemark, derRibekanal ist nur 1 m tief
Hörnum-Hafen laufen wir nur im Notfall an. Bei westlichen Winden gibt es hier draußen im Watt für ein Plattbodenschiff genug geschützte Ankerplätze, bis hoch ins Rantumwatt.
Zu Zeiten meines Großvaters Jan Simon Jannen war Hörnum unbewohnt und amrumer Strand- Fischfang- u.Jagtrevier. Heute werden wir hier weggejagt, wenn wir nur Krähenbeeren pflücken wollen. Sylt ist eben spezial. Auf friesisch: Es ist nichts mehr dran. Einst mal lebte hier der gleiche Menschenschlag. Rantum hingegen ist ein kleiner verwunschener trockenfallender Watthafen, mit vielen freundlichen normalen Menschen. Man muss hier allerdings DM mitbringen, kann aber auch Euro s in DM umtauschen, sonst gibt es kein Bier (aus dem antiken gut gepflegtem Astra-Bier Automaten). Für andere Bier-Sorten muss man nach Westerland
Rantumhafen
fällt 2h vor NW trocken-
hierhin verirrt sich kaum ein Fremder. Hafenmeister Otto`s Gästeliste eines ganzen Jahres füllte vor einigen Jahren gerade mal 2 Seiten eines Berichtheftes aus. Der flache Zufahrtsweg ist privat ausgeprickt, mit großem Prickenabstand von ca 0,5 sm an jeder Kursänderung. Bei normalem Wasserstand kann man (wenn man denn ein Plattboden ist) bei auflaufend Wasser über alle flachen Sände (kaum hohe Rücken im Weg) direkt auf den Hafen zuhalten und das Schwert als Tiefenmesser benutzen.
Der Rocky-Docky artige Hafen ist auch privat und hebt sich nicht nur hierdurch von Hörnum und dem Rest der Insel ab. Wenn die Bohlen zu schrottig sind, kommt einfach eine neue Lage darauf. JOHANNA ist für rantumer Hafen- Verhältnisse eigentlich zu lang und zu dick( für die Boxen), kann nur am alten Steg liegen. Als wir zum ersten mal hier rein fuhren, verursachte das bei den Eingeborenen grosses Entsetzen, d h. sie hatten Angst um ihre Anlage. Kamen zuhauf mit grossen Bummsbüddeln (Fendern) in der Hand an diesen wackeligen Anleger gerannt. JOHANNA lässt sich allerdings sehr leicht, vorsichtig und elegant auch ohne Bugstrahl mit einer umklappbaren SPW - 4 Flügel Schraube rückwärts manövrieren. Ich musste 5 Tage bleiben, Geschichten erzählen, Regatta-fahren, bei diesem angenehm neugierigen Schippersvolk, die sich in diesem Anti- Sylter Eldorado versammelt haben. Ausserdem lernte ich hier die schöne Ost-Seite unserer Nachbar-Insel mit dem Fahrrad kennen.
Kurzum rings der Perle liegt ein Segelrevier, das keinen Wunsch offen läßt, wenn man ein geeignetes Fahrzeug hat. Der legendäre, leider vergriffene von Delius und Klasing nicht neu aufgelegte Neumann (Dr. Karlheinz Neumann, die Nordseeküste, Teil I- Elbe bis Sylt ISBN 3-7688-0121-7) , beschreibt mit viel Herzblut die einzigartigen Törnmöglichkeiten, die er mit seiner 12m Lemsteraak ALTE LIEBE, 88m2 Tuch einhand segelnd erkundet hat. Er fand übrigens, dass die SPRAY von Joshua Slocum, der am 24. April 1895 von Boston (USA) einhand um den Globus segelte, ideal für Nordsee und Watt geeignet wäre. In weiser Voraussicht befürchtete Neumann bereits im Jahre 1980 die sich damals schon abzeichnende freiheits beraubende Verbots-Beschilderung der Watten und Sandbänke, bzw des Nationalquark Wattenmeer, der uns von dem dubiösen Herrn Barschel beschert wurde. Er beginnt heute 150m jenseits der Wasserkante, so daß der Amrumer Amtmann, die nicht bestellten Nationalpark-Hinweisschilder getrost wieder abmontieren und mit dem Dampfer wieder zum Festland bringen lassen konnte. Die Herren in Kiel (Landeshauptstadt) und Tönning (Nationalpark Wattenmeeramt) haben eins nicht begriffen:
Manchmal läßt es sich nicht vermeiden trockenzufallen um Tauwerk (?) oder sonst was Manövrierbehinderndes aus der Schraube zu entfernen, so daß "Gefahr für die Sicherheit und Leichtigkeit des durchgehenden Verkehr" (Paragraph 3 SeeSchStrO) vermieden wird, wenn der Schipper die Gefahr nicht durch Trockenfallen abwendet. Dabei ist noch keine Eiderente, kein Austernfischer und kein Seehund zu Malheur gekommen. Auf Amrum ist es i.Ü. kein Geheimnis, daß die Jungs vom Retter, Wasserschutz und Zoll auch gerne frisch gefangenen Fisch mögen und den bekommt man nun mal nur an gewissen Plätzen, die von revierfremden Gesetzesmachern auf der Seekarte rot angemalt wurden. Die naturzerstörende Muschelfischerei hingegen ist immer noch legal.
Der kaum noch noch auszumachende"Hügel" am Horizont heißt Magganhugh, eins von vielen der über 1000 Jahre alten Wikingergräbern auf dem Eiland. Auf dem kargen Amrumer Boden wachsen zwischen den vertrockneten Gräsern die schönsten gelb, rot und blauen Blumen. Da die Bedingungen für alle diese Pflanzen gleich schlecht sind, bleiben sie unter sich und sind dem flüchtigen eiligen Betrachter hierdurch verborgen und deswegen so auch beschützt;
klein, zart und zierlich = At as man letj üüs ömrang lunn frei übersetzt etwa: small is beautiful (die Friesen bezeichnen ihre Inseln im Gegensatz zur See als Land).
Küsten-Relief-Skizze aus dem Nordsee-Handbuch von 1975 , die ich in meinem ersten Kimm-Kieler Segler Leben noch in Gebrauch hatte. So waren wir im See-Nebel im Schmaltief blind nur nach Kompass gefahren, bis die auf mal aus dem Nichts auftauchende grosse Süderoog-Barke uns den richtgen Kurs wies. Dies Panorama hier mit Ansteuerung aus dem Rütergat
Manchmal wacht man spät morgens bei schlechtem Wetter auf, guckt wie hier aus dem Schlafzimmerfenster und sieht, daß der Himmel runterzufallen droht. Man hört keine Enten. Nicht mal ein Halsbandseeregenpfeifer oder Austernfischer ist zu Gange, aber siehe da, über Nacht ist ein Plattbodenfreund afgemert (s.u.), bei Südwest unter die schützende Kante gekrochen. Ein Stunde später, wenn das Wasser ganz abgelaufen ist, sieht man den Schipper trockenen Fusses über das feste Sandwatt an Land kommen. Er (wie hier Fahrkarten-Günter von der HH-Hochbahn, einer aus der kleinen NF-Plattbodenbande, der sich am liebsten alleine rumtreiben läßt) muß nur 200 m zu Fuß laufen, um sich frischen Proviant oder Brötchen aus den Wittdüner Läden zu besorgen und hat mindestens 6 std Zeit um trockenen Fusses zurück an Bord zu kommen.
Blick aus unserem Fenster auf den ausgeprickten Zufahrts-Weg zum Hafen. Oben der trockengefallene Hubsand
Nur eine viertel Stunde später tut die Sommersonne, was sie soll: Regen vertreiben, Wärme und vor allem Licht spenden, was nicht nur für die Badegäste sondern auch für das Gemüt der Nordfriesen von großer Bedeutung ist.
Man erkennt, daß es sich bei dem trockengefallenen Plattboden um eine kleine Zeeschouw handelt: Vorne Platt. Diese Dinger (sind keine Dinger sondern) sind sehr geräumige stählerne Fahrzeuge. Sie sind preiswert in der Herstellung und segeln außerordentlich schnell, wenn keine allzu grosse Welle steht. Der Hubsand - der Sand hinter dem Priel - kommt schon 90 min nach Hochwasser frei. Er guckt dann fast 9 std aus dem Wasser und wird in der Sonne weiß. Am Horizont liegt Föhr. Die Backsteinmauer hat Peter gemauert, schön schief und krumm, wie es hierher passt. Was parteilose unabhängige Nordfriesen mit Backsteinen sonst noch für verrückte nichtsnutze Sachen alles machen kann man im Internet finden mit dem Suchwort: Nordfriesen schief
Auf der gegenüberliegenden nach Süden gerichteten (Wetter)seite gibt es ganz andere Bilder und Farben. Der hier bzw in Nordfriesand vorherrschende Südwest Wind formt die Landschaft. Auf dem Kniep wachsen Primärdünen. An der Hochwasserkante dann ansteigend die mit Strandhafer vor dem Verwehen geschützten Dünen. Damit die Badegäste nicht alles kaputt treten, und Wittdün nicht sand-verwüstet wird, hat die Gemeinde hölzerne Bohlenwege gebaut. Sie müssen alle paar Jahre erneuert werden, weil die Salzluft mit der Zeit alles Holz zerstört. Als Kinder mußten wir einmal im Jahr mit der ganzen Familie bzw.mit allen Dorfbewohnern in die Dünen zum Halmpflanzen, da gab es immer schöne spontane Feste. Jede Familie bekam vom Strandvogt -Boy Hennerk- nach Grundstücksgröße - eine Düne zugewiesen. Heute zahlt man dafür eine Abgabe, die dann per Einzugsermächtigung abkassiert wird, und die Bürgermeister kriegen ein Gehalt.
An der Ostküste, weiter nach Norden zu , zwischen Steenodde und Nebel, auf der Wattseite der Insel sind die Lichtverhältnisse wieder ganz anders. Hier fehlt zum größten Teil der weiße Sand und damit das gleisende helle Licht der Westseite. Man muß hier nicht ständig die Augen zukneifen und erkennt eine wesentlich größere Farbtiefe: Die Farben der Steine kontrastieren hier viel mehr, unter anderem auch wegen der Salzwasser- Reinigungs Kur durch die Springfluten.
Rechts am Horizont, am schönsten Platz auf gotteserdboden finden sie BORRAG, Haus Burg- die Norddorfer Teestube meines Jugendfreundes Jantje, hier konnte man bis 2012 etwa 50 Jahre lang (schon bei seiner Großmutter) die aller köstlichste WINDROSE mit Vanille-Eis bekommen . In grauer Vorzeit lag hier eine Ringburg der Wikinger, was sich im Flurnamen wiederspiegelt.
Diese Ecke gehört übrigens ganz allein den BARG-ANNAN (Eiderenten) und den LIVAN (Austernfischern), die hier manchmal zu Tausenden quacken, pallavern und sonst wie rum spektakeln (deswegen heißen sie auf fries. liu pl.livan) und auch keine aufdringlichen Badegäste mögen, insbesondere wenn sie uns oben von der Pier aus penetrant nach der Bedeutung von Seitenschwertern fragen, obwohl der Schipper, gerade mit ölverschmierten Händen in der Maschine arbeitend, dazu gar nicht in der Lage ist.
Der Fotograph dieses Bildes versicherte uns, er habe so lange mit der Aufnahme gewartet, bis kein Vogel und kein Tourie in der Nähe war.
Auf der Ostseite des Eilun (der Insel) am Steenodde Anleger bekommt JOHANNA hier von Yahnni Jessen eine neue Maschine, nach einem Kolbenfresser (Maschinenschaden) nachts um 2oo uhr im Schmaltief auf dem Heimweg, in einen Gewittersturm und 6 bft Nordwind geraten, so dass wir mit Kindern an Bord unseren Nachbarn Jens Zimmerman (Vormann vom Retter) als lokales Taxi (Retter) aus dem Tonnenhof zur Schlepphilfe orderten..obwohl wir bei dem kräftigen Wind mit 2 langen Schlägen raus in die Nordsee um dann über das Rütergat unter Segel ohne fremde Hilfe in den Hafen hätten kommen können. Manchmal muß der Schipper einer Meuterei nachgeben, und der Retter freut sich dann über eine ordentliche Geld-Spende.
Afmeren meint eigentlich, insbesondere auch in der filosofi der Schipper: Ankommen ist immer ein besonderes und einprägendes Erlebnis. Hier im Heimathafen steht Schippers Frau VROUWE Kersje
erwartungsvoll an Land. Der Schipper hat die Hände in der Hosentsche und erzählt ihr alle Neuigkeiten von der letzten Vaart.
Ein alter Holländer berichtete mir, daß afmeren mehrdeutig manchmal auch für das Ablegen benutzt wurde. Die Tegel stammt von Leo,s Fliesenmaler Hand.